Die Cloud wird als Innovationstreiber bezeichnet. Hat sich das auch auf euer Geschäft merklich ausgewirkt?

Die Entwicklung hin zur Cloud hat uns einige Innovationen abverlangt. Wir hatten unzählige Ideen, was wir zusätzlich leisten können, wenn unser Kunde mal in der Cloud ist. Aber um Services wie Backups oder Patches bereitzustellen, brauchten wir ein Rechenzentrum. An dem Punkt kam die wusys in Frankfurt ins Spiel und wir sind mit Oliver Menzel ins Gespräch gekommen, der für sein Unternehmen zu dem Zeitpunkt ebenfalls ergänzende Lösungen entwickeln wollte.

Letztlich konnten wir damit unsere Grundidee weiterverfolgen: Wir unterstützen unsere Kunden langfristig mit hochwertigen IT-Dienstleistungen und helfen Ihnen so, in einem zunehmend digitalen Markt zu wachsen. Dieser Ansatz hat sich bis heute bewährt. Ein Beispiel dafür ist die R+V-Versicherung, für die wir schon 2007 die Servervirtualisierung durchgeführt haben und die uns heute noch weitere anspruchsvolle Projekte anvertraut. In der Zwischenzeit haben wir zum Beispiel dort eine Virtual Desktop-Infrastruktur eingeführt und ein Außenstellen-Konzepte für Virtualisierung samt Wartung etabliert.

Viele unserer Kunde verlassen sich bis heute zu 100 % darauf, dass wir die IT-Prozesse in ihrem Unternehmen zu jeder Zeit aufrechterhalten. Dieses Vertrauen ist eine große Ehre.

MightyCare auf der VMware Explore 2022

Sind diese langjährigen Kundebeziehungen für MightyCare typisch?

Ja.

Wir sind kein One-Shot-Dienstleister und Kunden sind für uns keine Nummern. Wir wollen mit unserem Kunden und seinen individuellen Besonderheiten wachsen. Er braucht einen Partner, der sein Unternehmen und seine IT-Umgebung sehr genau kennt und das sind wir. Wir holen unsere Kunden immer persönlich ab und legen Wert auf ein vertrauensvolles Miteinander. Das gehört zu unserem Wertekanon.

Unsere spannenden Events, wie zum Beispiel die MigthyCare Solutions Days, aber auch die Events unserer Partner, wie die VMworld haben wir immer genutzt, um diese Beziehungen nachhaltig zu pflegen. Viele Kunden treffen uns dort oder sind sogar extra unseretwegen auf die VMware-Veranstaltungen mitgereist.

Was feierst du als euren größten Erfolg?

Unser größter Erfolg ist sicher, dass wir von unseren Partnern und Kunden bis heute als der Spezialist für Rechenzentrums-Angelegenheiten in Deutschland wahrgenommen werden.

Das Rechenzentrum eines Kunden ist immer etwas ganz Besonderes. Dort gelten sehr hohe Sicherheitsregeln und wer dort ein und aus gehen kann, wird wirklich als ein sehr vertrauenswürdiger Dienstleister wahrgenommen. Das haben wir geschafft.

Gibt es Erfolgs-Projekte, die du damit in Verbindung bringst?

Gerade im Bereich Rechenzentrum gab es sogar recht früh einige besondere Projekte, die sehr auf unsere Alleinstellung eingezahlt haben. Zum Beispiel konnten wir 2006 für die WinCor-Nixdorf Portavis GmbH, einen Outsourcer aus Hamburg, die Hamburger- und Bremer Sparkassen sowie die HSH-Nordbank ein Rechenzentrum mit Hunderten von ESX-Servern mit VMware konzipieren, installieren und ausrollen. Das Projekt hat ein Jahr gedauert, in dem wir mit unserem Team fast rund um die Uhr daran gearbeitet haben, eine vollständig neue „Idee von Rechenzentrum“ mit teilweise Tausende von virtuellen Servern zu schaffen. Dorthin haben wir die Kunden dann Stück für Stück migriert und waren dabei mit die Ersten, die eine solche Aufgabe erfolgreich bewältigen konnten. Das war insgesamt ein Projekt, das uns sehr sichtbar gemacht hat und ein großes Highlight.

Unsere ersten Projekte für Fujitsu Siemens sind sogar zur Basis der VMware-Whitepapers geworden, weil wir da praktische Lösungen beim Kunden ausgerollt haben, die selbst der Hersteller später erst einmal theoretisch aufarbeiten musste.

Und für R+V-Versicherung haben wir schon 2008 durch spezielle Änderungen bei der Bereitstellung von virtuellen Desktops komplette VDI Lifecycle entwickelt und Automatisierungsmechanismen geschaffen, mit denen der Kunde seine Desktops automatisiert managen konnte – zu einer Zeit, in der das Thema Virtualisierung und die erforderlichen Schnittstellen bei VMware noch gar nicht existierten. Das hat uns letztlich bei VMware so bekannt gemacht, dass wir immer wieder für spezielle Projekte geholt wurden.

Das heißt, ihr wart bei vielen Entwicklungen eigentlich ganz vorne mit dabei?

Ja. Wir waren schon 2006 der erste deutsche Dunes-Partner für die Automatisierung virtueller Rechenzentren – was heute VMware Orchestrator ist. Das hat damals dazu geführt, dass wir für Mitsubishi Polyester ein internationales Projekt für eine private Cloud in Deutschland, USA und Japan aufbauen konnten, lange, bevor das Thema „Private Cloud“ überhaupt aktuell geworden ist.

Auch bei Software-Tools war MightyCare damals immer einen Schritt voraus. Zum Beispiel haben wir als erster Anbieter eine GUI für das Patchen von ESX-Server gebaut oder Apps bereitgestellt, mit denen wir für einen Desktop innerhalb von Sekunden Hunderte Applikationen ausrollen konnten. Auch unsere Event-Monitoring-Schnittstelle für SAP und Lufthansa war legendär. Sie konnte die Fehlermeldungen vom VM-Center direkt auf die Monitore der jeweiligen Operationsabteilungen bringen.

Das waren alles Individuallösungen, die andere nicht zur Verfügung stellen konnten, weil sie es sich entweder nicht zugetraut haben oder weil schlicht das Know-how fehlte. Uns hingegen hat dieses Know-how den Durchbruch gebracht.

Könnte man sagen, dass es euch auszeichnet, dass ihr euch gerne in Innovationsgebiete begebt und neue Lösungen entwickelt?

Dieser Grundhaltung ist immer da, ja.

Wir sind immer auf der Suche nach dem gewissen Extra, also nach dieser besonderen Lösung, von der wir glauben, dass sie dem Kunden einen individuellen Mehrwert bietet. Es geht hier um das Salz in der Suppe – nennen wir es spaßeshalber den MightyCare-Faktor. Wir stellen uns die Frage: Was können wir unserem Kunden geben – über das geforderte Maß hinaus – um seine Prozesse wirklich rund zu machen?

Die Anforderungen an IT-Abteilungen werden immer komplexer, Datenmengen immer größer. Das zu managen, ist für Unternehmen eine Mammutaufgabe. Gleichzeitig hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen von genau diesen Prozessen ab. Wir lösen diese Mammutaufgaben. Das haben wir schon immer gemacht. Irgendwann kommt der Punkt, an dem andere behaupten, hier geht es nicht mehr weiter, das Mammut ist zu groß. Das ist der Moment, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt.

Unternehmen mit besonders großen Problemen landen früher oder später bei MightyCare. Und wir kümmern uns dann um diese Unternehmen und lösen ihre Probleme. Solange es Unternehmen mit komplexen IT-Problemen gibt, wird MightyCare Lösungen entwickeln. Das ist unsere Berufung.

Gibt es etwas, wo du heute sagst: „Das würde ich so nicht mehr machen“?

(überlegt …)

Also … Was würde ich nicht mehr machen? Die Frage ist rückblickend schwer zu beantworten.

Eigentlich gibt es keine schlechten Entscheidungen, weil man zum Zeitpunkt, an dem man sie trifft, das Ergebnis ja nie kennt. Natürlich kann man immer sagen „Das hätte besser laufen können“ … aber eine Entscheidung trifft man ja, weil man an etwas glaubt. Was daraus entsteht, ist letztlich Erfahrung und die hätte man nicht gemacht, wäre man einen anderen Weg gegangen. Da kann ich auch nicht sagen: Ich würde es nicht mehr machen, sondern: „Ich musste es machen, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin.“